Rita Portmann, Derendingen/D-Rastatt
Werkjahrbeitrag für Theater und Tanz

Rita Portmann erhält den Werkjahrpreis des Kantons Solothurn für ihre Arbeit als Regisseurin.

Nach einem abgeschlossenen Germanistikstudium und Regieassistenzen von 1989–1991 in den Stadttheatern St. Gallen und Bern und im Theater 1230 in Bern war es für die junge Bühnenkünstlerin klar, dass für sie nur ein Beruf in Frage kommen würde: Regisseurin. Diesem Weg ist sie trotz vieler, vor allem auch finanzieller Hindernisse im freiberuflichen Theaterschaffen, unbeirrt gefolgt. Rita Portmann hat dabei keine Kompromisse gemacht; für sie ist ihre Arbeit Berufung und nicht nur Broterwerb. Seit 1990 arbeitet sie als Dramaturgin und seit 1992 als professionelle Regisseurin.
Seit Januar 2002 ist sie Mitglied der Leitung des Schlosstheaters Rastatt (D).

Rita Portmann führt eine subtile Regie, bei der leise Töne, feine Gesten, die Tiefen einer Figur ins Zentrum des Interesses gerückt werden. In ihrer Bühnenarbeit geht es ihr um das, was hinter dem Vordergründigen steckt. Groteskes, Satirisches, Esprit, Fantasie, Magie sieht sie als Mittel zum Auslösen von Denken und Fühlen beim Publikum. Rita Portmann baut in ihre Regiearbeit gerne auch Versatzstücke aus der populären Kultur, aus Musik, Internet, Fernsehen, Film und Show ein, mit denen neue Verbindungen eingegangen werden sollen.

Der Motor hinter der bühnenkünstlerischen Arbeit ist die Liebe von Rita Portmann zu den Menschen, zu deren Unzulänglichkeiten und dem Abstrampeln gegen die Unbill des Lebens. Und gerade hier, in diesem Kampf des kleinen Menschen gegen das universelle Schicksal, entstehen groteske und absurde Situationen. Rita Portmann begleitet die Figuren auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens.

In einer Kritik in der Zeitung "Der Bund" schreibt Charles Cornu zur Inszenierung der "Dritten Kolonne" (Franz Hohler) genau das, was die Regiearbeit von Rita Portmann auszeichnet: "Sie lässt seine Elemente der Komik wirken und löst so beim Publikum viel Gelächter aus; aber sie überdeckt nicht den Untergrund, der gar nicht so lustig ist. (...) die beiden Darstellerinnen hat sie auf dem scharfen Grat zwischen Komödie und Satire sicher zum Ziel geführt."


Iris Minder,
Fachkommission Theater und Tanz