geboren am 24. September 1967 in Basel
Bürgerin von Seewen



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Bea Nichele Wiggli ist 1967 in Seewen geboren und ist auch in Seewen aufgewachsen, heute lebt und arbeitet sie als Tänzerin und Choreografin in Basel. Ihre Grundausbildung im Tanz erhielt sie am CH-Tanztheater in Zürich von 1987 – 1990. 1992 nahm sie am Freilichtspektakel COMIKAZE teil, mit Tourneen in der Schweiz und in München. Sie begeisterte sich für den Zirkus und stieg 1994 – 1996 in das Projekt Cirqu’enflex ein, der in der Schweiz, aber auch in Deutschland und in Frankreich auf Tournee ging. 1996 gründete sie eine Kollektivgesellschaft Cirqu’enflex und der Kauf eines Zeltes konnte realisiert werden. 1997 folgte Cirqu’enflex mit dem Projekt «Zoom», wobei wieder Tourneen durch Frankreich, Deutschland und der Schweiz realisiert wurden. Von 1998 - 2000 beteiligte sie sich am Freilichtspektakel Cirqu’enflex mit dem Projekt «Der Mann der Tochter meiner Geliebten». 1999 choreografierte sie eigene Stücke wie «Carmen oder ich bin das Arschloch der achtziger Jahre», ein artistisches Tanztheater der Compagnie Be Willie?, weitere Projekte waren «Outlander», «Gendertainment», «Gefährliche Spiele» und dann im Jahre 2002 – 2005 eine intensive Zusammenarbeit von Cirqu’enflex mit einer südafrikanischen Tanzgruppe u.a.m.

Die Liebe zum Zirkus ist bei der Tänzerin und Choreografin Bea Nichele Wiggli ganz ausgeprägt. Sie bevorzugt als Ort diese spielerische und akrobatische Atmosphäre, die wechselnden Bilder, die Bewegungen, die intensiven Farben, den Geruch des Zirkus und arbeitet mit Vorliebe in einem solchen Umfeld. Für sie ist der Begriff Zirkus Inhalt und Inspiration, aber auch ein Ort, der mit dem ganzheitlichen Leben zu tun hat.

Der kleine Circus aus Basel ist kein Circus mit einem Z und knackigem K. Keine Tiere, keine Truppen, kein Lastwagen voller Elektronik und Speziellen Effekten. Sondern einfach ein Zelt, Artisten, Musik, eine wahre Geschichte! Seit zehn Jahren betreibt Cirqu’enflex, das heisst Fabian und Bea Nichele Wiggli und Catherine Rutishauser Circusforschung und befragen die kreisrunde Bühne und den umgebenden Raum mit circensischen Mitteln, mit Humor und Poesie. Das Resultat sind nie gesehene Bilder, nie gehörte Töne und Einblicke in neue Wirklichkeiten. Zum Vorschein kommt eine bezaubernde und verzaubernde Einfachheit der Dinge.

Sie rutschte in ihrer Ausbildungszeit in Paris rein zufällig in die Sparte Zirkus und entdeckte ihre Liebe zur Artistik. In den sieben Jahren, in denen sie sich fast ausschliesslich mit Zirkus beschäftigte, hat sie immer wieder mit der Tanzwelt geliebäugelt und im Winter 1998 war es dann soweit, dass sie ihre eigene Tanzcompagnie gründete.

Compagnie Be Willie? besteht hauptsächlich aus Tänzerinnen, die zusätzlich artistisch und theatral ausgebildet sind und auf diesen Gebieten viel Erfahrung mitbringen. Mit dem ersten Stück der Compagnie Be Willie? «Carmen oder ich bin das Arschloch der achtziger Jahre» hat sie sich einen Boden gelegt, um darauf eine weitere, in ihrer Art einmalige Produktion aufzubauen: «knock-out».

Dieses jüngste Projekt «knock-out» realisierte Bea Nichele Wiggli zusammen mit Boxerinnen. Das Tabu-Thema Frauenboxen wird behandelt, sie räumt auf mit mystizistischen Vorstellungen und erzählt von Gladiatoren und vom Tod im Ring, von Siegen, vom Hinsehenmüssen und vom Wegschauenwollen.

Tanz? Artistik? Performance? Lesung? auf einen Genre festlegen lässt sich die Compagnie Be Willie? von Anfang an nicht. Es geht um Sprech-und Bewegungstheater, um Tanz und Artistik, um Performance im weitesten Sinn, es geht um eine multimediale Show. «knock-out» wurde vom SF DRS als Doku-Film gebracht, er war Ende Januar 2004 im Landhaus und im Alten Spital in Solothurn zu sehen.

Durch diese faszinierenden Aktivitäten in den Sparten Tanz, Tanztheater usw. hat sie sich einen Namen gemacht und es freut uns, ihr heute für ihre vielen und unterschiedlichsten Projekte einen Werkpreis des Kantons Solothurn überreichen zu dürfen. Wir sind überzeugt, dass sie diese Auszeichnung zusätzlich für spannende Projekte motivieren wird und ihr eine Hilfe sein soll, weiterhin Ungewöhnliches in Angriff zu nehmen.

Ursula Berger
Fachkommission Theater und Tanz