Werkjahrbeiträge
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VOGELHAUS, 2005
Video
DVD loop (40’)

Wir stellen Vogelhäuschen her, die unseren eigenen Häusern gleichen und aus denen die Vögel ihr Futter picken. In diesem Video ist es umgekehrt. Die Silhouette einer Stadt ist zu sehen. Plötzlich kommen Riesenspatzen und -tauben und beginnen an einem der Häuser zu picken und formen so ihr eigenes Haus. Das Haus ist ein viereckiges Brot mit Vogelkörnern.




ICE CREAM, 2004
Video
DVD loop (5:24)

Zuerst sehen wir eine Glace-Halbkugel, die in der Mitte horizontal von einem roten Streifen durchzogen ist. Dahinter ist alles schwarz. Es scheint vorerst Himbeersaft zu sein, bis wir dann das Rot als Lippen erkennen. Die Glace schmilzt. Die geschmolzene Eiscrème überfliesst den Rand des Cornets und bewegt sich an dessen Aussenfläche in mehreren Bahnen nach unten. Die Wärme der Projektorlampe beschleunigt das Schmelzen. Die Glace-Halbkugel wird immer kleiner und bricht zuletzt ganz in sich zusammen. Die Lippen sind nicht mehr zu sehen und hinter dem Cornet ist es dunkel.

Ich habe zuerst meine Lippen gefilmt. Dann habe ich diesen Film auf eine Vanilleglace-Halbkugel projiziert. Gleichzeitig habe ich diese Projektion gefilmt.




DERRIERE LE RIDEAU, 2005
Installation
DVD loop, Duschvorhang, Videoprojektor, DVD-Player

(Installation, les halles, espace d’art contemporain, Porrentruy, 2005)

Die Aufnahme eines schwarzen Duschvorhanges mit Falten, hinter dem jemand eine alltägliche Dusche nimmt, wird auf einen weissen Duschvorhang (nun ohne Falten) projiziert. Dieser ist mitten im Ausstellungsraum, wenig über dem Boden aufgehängt. Wenn sich der Betrachter im Raum bewegt, entdeckt er, dass auf beiden Seiten des Vorhangs die selbe Projektion sichtbar ist. Das Geräusch des Duschvorganges ist im ganzen Raum hörbar.

Der Duschvorhang gleicht einer Kinoleinwand, er ist eine Oberfläche, auf die wir unsere Sehnsüchte projizieren. Er verspricht und frustriert.


PERTURBATIONS, 2005/2006
Installation
DVD loop, Videoprojektor, DVD-Player

(Installation, les halles, espace d’art contemporain, Porrentruy, 2005)

Der Projektor hängt auf Augenhöhe und das Objektiv ist gegen den Boden gerichtet. Weder Licht noch Ton sind wahrnehmbar. Plötzlich niest der Projektor. Genau in diesem Moment strahlt kurz Licht aus dem Objektiv. Danach ist alles wieder dunkel und still. In unregelmässigen Abständen wiederholt sich der Vorgang.

In der Meditation kann in den Augenblicken ein Zustand der Erleuchtung eintreten, wenn keine Gewohnheiten oder Erwartungen einen ablenken. Dieser Zustand zeigt sich blitzschnell beim Niesen. In diesem Moment der Erleuchtung strahlt also kurz Licht aus dem Projektor und verschwindet auch schon wieder im selben Moment, bevor wir etwas sehen konnten.




Luzia Hürzeler
Kunstschaffende
Geboren am 13. Februar 1976 in Solothurn
Bürgerin von Langendorf
und Gretzenbach
Lebt und arbeitet in Genf
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Adresse
Kanton Solothurn
Kuratorium für Kulturförderung
Kreuzackerstrasse 1
Postfach
4502 Solothurn
Telefon 032 627 60 60
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